Kulturindustrie und Lebenstechnik

Von Frank Lisson

 

Wer sich über den Gleichklang der in den Leitmedien dargereichten Wirklichkeitsangebote wundert, muß sich fragen, wie der dazu erforderliche Kulturbetrieb, also die Symbiose aus Journalismus, Schriftstellern und Staat überhaupt zustande kommen konnte. Denn was unterscheidet die meisten heutigen Autoren, die wie gut geölte Maschinen regelmäßig ein sauber gearbeitetes Werkstück auswerfen, paßgenau für den Markt hergestellt und abgesegnet von der Firmenleitung, was unterscheidet diese Leute von ihresgleichen innerhalb der politischen Klasse? In beiden, leicht austauschbaren Gruppen hat sich der nämliche Typus und Charakter durchgesetzt und alle anderen verdrängt, weshalb Staat und Kultur eben keine Gegensätze mehr bilden, sondern ineinander übergegangen sind.

 Dadurch ist ein System gegenseitiger Abhängigkeiten entstanden, das niemand von innen heraus zu durchbrechen wagt, weil alle Beteiligten zu gut daran verdienen: – die Autoren sind froh, im Subventionsbetrieb angekommen zu sein, aus dem sie freilich nicht wieder entfernt werden wollen; – die Literaturkritiker und Moderatoren haben die Autoren nötig, um über irgendetwas schreiben und sprechen zu können. Je belangloser desto besser, denn auch sie wollen ihr Amt freilich nicht gefährden; – die Gremien und Institutionen müssen ihre Preise vergeben, um neue Gelder zu erhalten, die zumeist von staatsnahen Einrichtungen verteilt werden. Somit erkauft sich der Staat die Loyalität seiner Künstler, indem er sie generös in seine Alimentations-Falle hineinlockt, wo er die nunmehr reibungslos funktionierenden Ziehkinder mit öffentlicher Anerkennung und materieller Absicherung versorgt. – Und niemand beißt die Hand, die ihn füttert.

         In einem solchen, sich gegenseitig kontrollierenden und aneinander ausrichtenden Kulturbetrieb kennt jeder jeden und lobt jeder jeden, der von den Staatsmedien zum Loben und Auszeichnen legitimiert worden ist. Natürlich gibt es hie und da auch ein wenig »Kritik«, aber Wesentliches wird nicht angetastet. Denn es geht dem Betrieb ja nicht ernsthaft um Literatur oder Philosophie, sondern um das schöne Leben materiell abgesicherter Eitelkeiten im Biotop eines Feuilletons, dessen Aufgabe vor allem darin besteht, sich selber zu produzieren. – Schließlich weiß im Grunde jeder, wie überflüssig der Schriftsteller heute ist.

 Das tiefere Durchdringen einer Sache findet nicht mehr statt, wo jeder Ansatz mutigen, unbestechlichen Denkens unter einem pragmatischen Wohlfühlrelativismus erstickt. Die enge Verflechtung zwischen Kultur- und Politikbetrieb hat daher, wie es scheint, dem kritischen Denken wie dem Denken überhaupt den Garaus gemacht. Denn wer hätte heute die Frechheit und den Scharfsinn, die gegenwärtigen Übel tatsächlich beim Namen zu nennen, wie dies einst, um 1830 oder um 1900 mutige Autoren taten? Wer würde es wagen, den Klerus und Adel von heute, also die herrschende politische und kulturelle Klasse, mit der gleichen Inbrunst zu beleidigen? Würde heute jemand bei irgendeiner Preisverleihung ausrufen: »Aber der Kaiser ist doch nackt!«, wäre er raus aus dem Spiel. Wer also hätte das Format, sich entschieden gegen die Kulturkartelle zu stellen? Doch nicht, weil diese die Herrschenden sind, die gerade eine Politik betreiben, der man selber vielleicht nicht anhängt, sondern weil sie das immer gleiche Prinzip des Machterhalts durch den Automatismus aus Anpassung, Feigheit, Selbstsucht und Verlogenheit nicht anders praktizieren als ihre Vorgänger und deshalb den ewigen Widerspruch vonseiten des freien, unabhängigen Denkens erfordern.

 Im Herbst 2015 bekam der inzwischen 88jährige Schriftsteller Martin Walser den Internationalen Friedrich-Nietzsche-Preis verliehen, obwohl Walser in jeder Zeile seiner Dankrede[1] bewies, sich noch nie ausführlicher mit Nietzsche befaßt zu haben und dies auch unumwunden eingestand. Dennoch fiel die Wahl auf den philosophisch eher unbedarften Romancier, da es offenbar an würdigen Empfängern fehlte, der kulturbetriebliche Preisverleihungsapparat aber danach verlangt, jährlich einen von den Seinen auszuzeichnen, egal, ob dieser nun auf die inhaltliche Ausrichtung des Preises paßt oder nicht. Die geistige Korruption innerhalb der kulturellen Klasse hat ein solches Ausmaß angenommen, daß die daran Beteiligten nur noch sich selber zu würdigen bereit sind. Ängstlich werden die Fensterläden zu allen Seiten hin geschlossen, damit kein Licht von außen auf den eigenen Glanz fällt. Dabei scheut sich niemand, das Niveau zu unterbieten, wenn es darum geht, sein Ego eitel zu bespielen. Also talkt ein Peter Sloterdijk mit einem Thomas Gottschalk im Berliner Ensemble über den Kleinen Prinzen von Saint-Exupéry.[2] – So what? Natürlich ist das alles nicht verwerflich. Aber was sagt der hier und heute erreichte Grad an Indifferenz und Selbstinszenierung über die geistige Situation unserer Zeit aus? Für den Zivilisationsmenschen des 21. Jahrhunderts ist, frei nach Platon, der ideale Staat verwirklicht, wenn Philosophen Showmaster und Showmaster Philosophen geworden sind.

         Genau besehen schafft der sogenannte Kulturbetrieb also keine »Kultur«, sondern verwaltet und multipliziert bloß das, was ein bestimmter moralischer Geschmack für wertvoll hält. Natürlich entsteht dabei auch Qualität, mitunter sogar sehr hohe Qualität, aber sie ist eben nicht künstlerisch frei entstanden, sondern das Ergebnis regulierter Verfahren und perfektionierter Techniken. Alles fließt im Strom institutionell gesteuerter Gewißheiten dahin. Man rüstet sich mit Selbstgefälligkeit, die bald jeden ignorant werden läßt gegen das ganz Andere, das außerhalb der eigenen Räume liegt. Der Kulturbetrieb kennt solche Freiräume nicht, noch weniger würde er sie dulden. Vielmehr sind seine Funktionäre und Angestellten damit beauftragt, sich und allen anderen permanent einzureden, das »Gute, Wahre und Schöne« ganz alleine zu repräsentieren, weil heute endlich erreicht worden sei, wofür alle »anständigen« Künstler des 20. Jahrhunderts immer gekämpft hätten: die »Bösen«, d. h. die Andersdenkenden sind besiegt und beseitigt. Doch niemand scheint zu bemerken, daß in diesem inzestuösen Gehege zwar professionell gearbeitet wird, von lebendiger Kultur aber keine Rede mehr sein kann. Man produziert hochwertige Waren, verhindert als Monopolist aber jede echte Konkurrenz, weil in den Redaktionen kein einziger mehr sitzt, der von anderer Art wäre. Die öffentliche Kultur ist ein hermetisch abgeriegelter Staatsbetrieb, der einen riesigen Mitarbeiterapparat subventioniert und sich als Unternehmen im Interesse politischer Erziehung wirtschaftlich am Laufen hält. Somit stellt der Kulturbetrieb das Gegenteil von Kultur dar; er ist eine technische Einrichtung, die kein Wachstum in verschiedene Richtungen mehr zuläßt, sondern eine Wächterfunktion ausübt: nicht mehr plump und autoritär, sondern perfide und genossenschaftlich.

          Dadurch vernichtet dieses Regime paradoxerweise genau jene Werte, für die es einzustehen vorgibt: Vielfalt, Freiheit, Vernunft, Würde des Menschen. Wovor ein Adorno, Horkheimer, Heidegger und viele andere in den 1940er bis 1970er Jahren warnten und was sie als die eigentliche Bedrohung menschlicher Freiheit und Kultur kommen sahen, ist heute herrschende Wirklichkeit und wird deshalb in seiner Totalität auch gar nicht mehr verstanden, ja zumeist nicht einmal bemerkt. Diese  Perversion hat zu eben jener Nivellierung und geistigen Prostitution geführt, von der ein Horkheimer und ein Adorno zutiefst angewidert waren! Denn was diese einst prophetisch perhorreszierten, ist inzwischen vollständig eingetroffen: »Die Talente gehören dem Betrieb, längst ehe er sie präsentiert: sonst würden sie nicht so eifrig sich einfügen. (…) Hinzutritt die Verabredung, zumindest die Entschlossenheit der Exekutivgewaltigen, nichts herzustellen oder durchzulassen, was nicht ihren Tabellen, ihrem Begriff von Konsumenten, vor allen ihnen selber gleicht. (…) Die rücksichtslose Einheit der Kulturindustrie bezeugt die heraufziehende der Politik. (…) Jeder soll sich gleichsam spontan seinem vorweg durch Indizien bestimmten ›level‹ gemäß verhalten und nach der Kategorie des Massenprodukts greifen, die für seinen Typ fabriziert ist.«[3]

          Man rühmt den Mut zur Wahrheit und zum Widerspruch öffentlich immer erst dann, wenn es ungefährlich geworden ist, ihn aufzubringen. Weil die meisten Zivilisationsmenschen unempfindlich genug sind, von der Barbarei, die sie überall umgibt, nicht verwundet zu werden und ihnen zudem die Leidenschaft fehlt, ihr Leben in Freiheit der Wahrheit zu weihen (vitam impendere vero), da sie von klein auf in ein System raffinierter Bequemlichkeitslügen hineinerzogen und durch Massenmedienkonsum bald in jeder Hinsicht flexibel und stumpfsinnig geworden sind, ist auch die Anpassungsbereitschaft heute deutlich größer als sie es früher war. Und so fällt der Kontrast zwischen Anspruch und Wirklichkeit des Regimes gar nicht mehr auf.

»Wer sich mit dem Erzählen von Geschichten beschäftigt«, bemerkte Christoph Ransmayr in seiner Dankesrede zum Fontane-Preis 2014, »der hat es immer mit Einzelnen zu tun, nie mit Stämmen, Völkern oder gar der jüngsten und dümmsten Perversion der Horde, der Nation.«[4] – Bewunderungswürdig, wer den Mut aufgebracht hätte, um 1890 oder 1910 einen solchen Satz in eine Dankesrede einzubauen; aber verdient nicht größtes Mißtrauen, wer so etwas heute äußert, da jeder, der Preise bekommen will, gewissermaßen verpflichtet ist, derlei zu schreiben? Daniel Kehlmann spricht in seiner Frankfurter Poetik-Vorlesung (natürlich!) über den Holocaust – worüber denn sonst? Man kann hinschauen, wo man will: in der Öffentlichkeit findet immer die gleiche Zeremonie statt, mit immer den gleichen Botschaften von immer den gleichen Leuten! Sie haben sich selber auf die moralischen Befehle des Zeitgeistes abgerichtet, weil sie nur dadurch – guten Gewissens! – alle Privilegien des Apparats genießen können.

 Die Daniel Kehlmanns, Marcel Bayers, Juli Zehs, Richard David Prechts, Markus Gabriels sind die Ifflands, Kotzebues, Heyses, Lotzes von heute. – Wo aber sind die anderen? Einen Voltaire hätten sie heute wieder ins Exil getrieben, ein Büchner wäre verboten, ebenso ein Stirner, ein Feuerbach, ein Nietzsche, ein Céline; natürlich nicht offiziell, aber keiner der marktbeherrschenden Verlage wäre bereit, derart deviante Autoren zu drucken; aus Angst vor Kampagnen, aber auch aus Gründern interner Selbstzensur und Gesinnungshygiene.

          Es finden keine echten, sondern bloß inszenierte Debatten statt, weil nur gesendet und gedruckt wird, was den zentralisierten Leitmedien ins Schema paßt – sei es als ewige Bestätigung der offiziell zu verbreitenden Moral oder wichtigtuerische Pseudokritik (Precht, Zeh, Trojanow, Harald Welzer), sei es als abschreckendes Beispiel fehlgeleiteter Außenseiter (Sarrazin). Eine wirklich geistreiche Diskussion, in der sich nicht bloß schlaue, sondern weltkluge oder gar weise-gebildete Menschen gegenübersitzen und ihre Ansichten niveauvoll und kundig argumentieren, hat es seit Dahrendorf/Adorno/Gehlen in den deutschen Medien nicht mehr gegeben, weil das Personal dazu fehlt. Wer sich die freiheitliche Diskussionskultur der 1960er Jahre in der BRD vergegenwärtigt, wo im politischen Diskurs selbst so unterschiedliche Systemabweichler wie ein Adolf von Thadden genauso zu Wort kamen wie ein Rudi Dutschke oder eine Ulrike Meinhof, und jene Verhältnisse mit den heutigen vergleicht, dem wird das Verschwinden freiheitlicher Praxis offenbar: statt liberale Sprechkultur gibt es Sprechverbote und perfides Kalkül, statt wild blühende Gärten des Geistes kontaminierte Felder. Die Kulturindustrie hat in den letzten Jahrzehnten mittels rigider Ausgrenzungspolitik einen Staatsautorenklüngel herangezüchtet, der instinktiv auf Linie bleibt, weil seine Mitglieder früh das Zuckerbrot der Zeitgeistparteigenossenschaft zu schmecken bekamen. Wenn diese Leute wirklich »kritisch« wären und sich nicht nur für »kritisch« hielten, hätten sie längst bemerken müssen, wie sehr sie nur die Themen, Parolen und Befindlichkeiten widerkäuen, die ihnen das Regime vorgibt.

 Wozu also überhaupt denken, wenn man mit seinen Gedanken über das bereits Gedachte und Vorgeschriebene der eigenen Zeit nicht hinausgelangt? Wer bloß wiederholt, was sein jeweiliges Milieu gerade für »richtig« erklärt, der denkt nicht, sondern pariert nur. Denn strenggenommen heißt denken immer weiter- oder andersdenken, jedenfalls den Ort des bereits Gedachten verlassen. Das bereits Gedachte denken ist Unsinn, denn das bedeutet, es zu kopieren. Doch freilich: wer reüssieren und Zustimmung ernten will, darf gar nicht denken, sondern muß irgendeine beliebte Meinung agitieren. Jemand sagt, was alle hören wollen, und meint, er denke, während er doch bloß geschickt reflektiert, was zu seiner Zeit oder bei einer bestimmten Gruppe hoch im Kurs steht. Wer dagegen ernsthaft nach Erkenntnis strebt, wird sich hüten, in irgendeiner profitablen Gemeinschaft aufzugehen! Die Aussicht, ungehört zu bleiben oder mißverstanden zu werden, sich unbeliebt zu machen und Brücken hinter sich abzubrechen, ist dann allerdings weitaus größer als die auf Anerkennung und Erfolg.

          Wie lange also ist es her, daß sogenannte Kulturschaffende sich rühmten, »unzeitgemäß« zu sein, weil erst durch Überwindung des Zeitgeistes der eigene Genius zum Vorschein kommen könne? »Alles, was man in dieser Zeit für seinen Charakter tun kann«, schrieb Johann Gottfried Seume um 1806, »ist, zu dokumentieren, daß man nicht zur Zeit gehört.« Ähnliche Aussagen lesen wir bei Hölderlin, Schiller, Schopenhauer, Jacob Burckhardt, Nietzsche, ja selbst bei Arno Schmidt.

          Wenn wir in einer echten, funktionierenden Demokratie lebten, in der nicht Opportunismus, Ideologien und Gesinnungszwänge die Wirklichkeit bestimmten, sondern die Bürger auch über brisante Themen wie Zuwanderung, Energiewende, Inklusion, Gender-Ideologie etc. frei entscheiden dürften – dieses Land sähe anders aus. Und wenn die großen Ziele der Neuhumanisten und Liberalen des 19. Jahrhunderts erreicht worden wären, also niemand hierzulande die Folgen des freien Wortes zu fürchten hätte, dann könnten wir uns auch Politiker und Schriftsteller leisten, für die sich ein freier, stolzer Mensch nicht schämen muß. Aber ein echter geistig-sittlicher Wandel setzte freilich die Veränderbarkeit nationaler Mentalitäten voraus. Nun scheinen aber gerade die Deutschen selbst in ihren schlechtesten Eigenschaften immer besonders »deutsch« zu bleiben. Jedenfalls grassiert bei ihnen weiterhin die »german angst« als Grundübel und Ursache fast all ihrer Absurditäten und Anpassungsleistungen. Und so sind sie in ihrem paradoxen Bestreben, nicht mehr deutsch, dafür aber die moralisch unterwürfigsten Musterschüler der Welt sein zu wollen, heute deutscher denn je.

 

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Zitate:

 

»Die Analyse, die Tocqueville vor hundert Jahren gab, hat sich mittlerweile ganz bewahrheitet. Unterm privaten Kulturmonopol läßt in der Tat ›die Tyrannei den Körper frei und geht geradewegs auf die Seele los. Der Herrscher sagt dort nicht mehr: du sollst denken wie ich oder sterben. Er sagt: es steht dir frei, nicht zu denken wie ich, dein Leben, deine Güter, alles soll dir bleiben, aber von diesem Tag an bist du ein Fremdling unter uns.‹ Was nicht konformiert, wird mit einer ökonomischen Ohnmacht geschlagen, die sich in der geistigen des Eigenbrötlers fortsetzt. Vom Betrieb ausgeschaltet, wird er leicht der Unzulänglichkeit überführt.«

                      Horkheimer/Adorno: Dialektik d. Aufklärung (1944/1969),

                      Frankfurt a. M. 2005, S. 141

 

 

»›Hänge den Mantel nach dem Winde‹, ruft einer derselben mit naivster Offenheit zu, wobei er freilich mit scheinheiliger Salbung hinzufügt: ›Soweit es christlich ist.‹ ›Verstelle Dich‹, fährt er fort, ›und gib Dich nicht bloß‹. (…) Es ist peinlich, zu sehen, wie sogar Gelehrte vom ersten Range und Wortführer der Literatur ihrer Zeit an solche Nichtigkeiten ihre Aufmerksamkeit verschwenden und nicht selten dabei ihre Würde wegwerfen.«

                                         Karl Biedermann: Deutschland im 18. Jahrhundert

                                         (4 Bd.1854-1880), Ausgabe in einem Band,

                                         Frankfurt/M Berlin Wien 1979, S. 373.

 

 

»Deutschland ist nicht das Land, in welchem eine bessere Satire es wagen dürfte, das Haupt mit Freiheit emporzuheben; in Deutschland mag ich es nicht wagen, einem Dorfschullehrer diejenigen Wahrheiten zu sagen, die in London ein Erzbischof anhören muß.«

 

                   Aus der Vorrede zu Rabeners Satirische Schriften, IV. Teil, 1755.

                   Zit. nach Jürgen Manthey: Christian Ludwig Liscow, Schriften,

                   Frankfurt a. M. 1968, S. 13.

 

 

Sezession 73, August 2016

 



[1] Abgedruckt in: FAZ, 31.10.2015, S. 18.

[2] Vgl. Julia Encke, Eitles bei der Flachwassertherapie, in: FAZ, 03.12.2015, S.11.

[3] Horkheimer / Adorno, Dialektik der Aufklärung, Frankfurt a.M. 2003 (1944/1969), S. 130f.

[4] Christoph Ransmayr, Das Wasserherz, in: FAZ, 06. Juni 2014.